PLAY_
GROUND
In "Play_Ground" wird die Verschmelzung von physischem Raum und virtuellem Raum erforscht, indem ein unterirdischer Bunker als Aufführungsort dient. Das Werk schafft eine einzigartige Atmosphäre und lädt das Publikum ein, über die Natur des Krieges, Identität und Einheit nachzudenken. Durch die site-spezifische Inszenierung werden Musik, bildende Kunst und virtueller Raum miteinander verbunden, um eine immersive Erfahrung zu ermöglichen. Das Publikum bewegt sich durch den Bunker, betrachtet gemalte Bilder und Videos an den Wänden und erkundet schließlich den virtuellen Raum und den Cyber Space mit VR Brille. Diese Kombination aus physischem und virtuellem Raum eröffnet neue Dimensionen der Wahrnehmung und regt zu einer tiefen Auseinandersetzung mit den dargestellten Themen an. "Play_Ground" ist eine Erforschung des Raumes, der Kunstformen und der digitalen Welten, die das Publikum aktiv einbezieht und neue Perspektiven ermöglicht.
DER RISS
DIE NAHT
"Die Naht" ist eine VR Performance, basiert auf meiner "Donau-Suite" für Klavier, die sich aus Volksliedern und traditionellen Kinderliedern der Donau-Länder zusammensetzt.
Die Suite besteht aus sieben Kapiteln und feiert die kulturelle Vielfalt und den Reichtum der Donau-Region. Die Donau selbst wird als Symbol für Einheit und Trennung betrachtet, da sie einerseits Völker und Nationen verbindet, andererseits aber auch Menschen, Ideologien und Grenzen voneinander trennt. Das zentrale Motiv des Werkes ist der Faden, der wie die Donau als verbindendes Element fungiert.
Er symbolisiert das Zerreißen und Zusammenfügen eines Kleidungsstücks und erinnert uns daran, dass Europa trotz seiner Unterschiede eine gemeinsame Identität teilt.
"Der Riss", Musik für einen Bunker, uraufgeführt 2017 in einem unterirdischen Bunker am Hamburger Hauptbahnhof, untersucht die Frage, ob eine Oper oder ein Musiktheaterstück ausschließlich in einem traditionellen Opernhaus oder Theater aufgeführt werden sollte oder ob ein unkonventioneller und unerwarteter Veranstaltungsort eine intensivere Wirkung erzeugen kann. Das Werk, das von Ihren eigenen Kriegserfahrungen inspiriert ist, taucht in die absurde Realität des Alltagslebens in einem Bunker ein. Es zeigt den starken Unterschied zwischen den gewöhnlichen Routinen innerhalb der Schutzmauern und der Kriegsrealität außerhalb auf und erzeugt eine eigenartige Parallelität divergierender Welten. Im Bunker existieren Menschen gemeinsam, während draußen das Chaos des Krieges herrscht. Die dargestellten Charaktere umfassen eine Frau, ihren Sohn, ihren Vater, einen Nachbarn, einen Schmuggler und einen Journalisten. Das Werk porträtiert ihre Leben im Bunker und die zwischenmenschlichen Dramen, die sich aus der extremen Nähe ergeben.
PLAY_
GROUND
Die Verbindung von "Der Riss" und "Die Naht" schafft eine Erzählung des Zerreißen und Zusammenfügens. Zunächst wird in "Der Riss" die Zerstörung und das Chaos des Krieges dargestellt, während in "Die Naht" die Idee der Wiederherstellung und des Zusammenhalts präsentiert wird. Die beiden Werke ergänzen sich, als ob sie ursprünglich gemeinsam geplant waren, und symbolisieren die menschliche Fähigkeit, nach Zeiten der Trennung und Zerstörung wieder zusammenzufinden. Indem sie diese beiden Aspekte der menschlichen Erfahrung vereinen, schaffen "Der Riss" und "Die Naht" eine eindringliche Darstellung der menschlichen Natur, des Überwindens von Konflikten und der Suche nach Einheit und Identität.
Die Aufführung lädt das Publikum ein, über die Natur des Krieges, seine menschlichen Konsequenzen und die Suche nach Einheit und Identität inmitten von Trennungen und Spaltungen nachzudenken. Durch die Verbindung von Musik, bildender Kunst, virtueller Realität und Live-Performance entsteht ein multidimensionales Erlebnis, das dazu einlädt, die Komplexität des Krieges und seine Relevanz für unsere heutige Zeit zu erforschen.
Im Rahmen von “Play_Ground" wird die Aufführung im Bunker stattfinden. Das Publikum wird eingeladen, sich durch die Flure des Bunkerbereichs zu bewegen, wo auf den Wänden Bilder und Videos aus "Der Riss" präsentiert werden. Die Arien aus dem Riss begleitet die Performance. Die Zuschauer wandern weiter, bis sie schließlich in einen kleinen Raum gelangen, in dem sie die virtuelle Brille aufsetzen und "Die Naht" betrachten können.
In "Play_Ground" verschmelzen zwei Welten - die reale, jedoch nicht reale, und die virtuelle, jedoch nicht virtuelle Welt. Zum Abschluss tritt der Pianist, der vor Ort glitzernd gemalt ist, wie im Video auf.
Anschließend begeben wir uns wieder nach oben, wo eine Frage- und Antwortrunde, sowohl live als auch eine digitale Umfrage, stattfindet. Das Publikum hat die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und Fragen zu stellen, um eine tiefere Reflexion über die Themen der Performance anzuregen.
Durch die Zusammenführung von "Der Riss" und "Die Naht" in "Play_Ground" entsteht eine interaktive Performance.
Die Verbindung der beiden Werke schafft eine Erzählung, in der die Themen der Zerstörung, des Zusammenhalts und der Suche nach Einheit zusammenkommen. Die site-spezifische Inszenierung in einem Bunker verstärkt die immersive Erfahrung und ermöglicht den Zuschauern Videos und Musik in Verbindung mit den Räumlichkeiten zu erleben.
"Play_Ground" schafft somit eine einzigartige und tiefgreifende künstlerische Erfahrung, die die Themen der site-spezifischen Kunst, des virtuellen Raums, der Zerstörung und des Zusammenhalts aufgreift.
Das Werk eröffnet Raum für Reflexion über die Bedeutung von Verbindungen und Trennungen, die Vielfalt Europas und die Auswirkungen von Krieg und Frieden. Es schafft eine Plattform für Dialog und Austausch, um eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Themen zu ermöglichen und neue Perspektiven zu gewinnen.